BRIDGING N. 1

31. Mai 2025 - 30. Juni 2025
Eröffnung der Ausstellung am Samstag, dem 31. Mai um 19 Uhr

Künstler:innen

Artists

BRIDGING N. 1


Eröffnung der Ausstellung am Samstag, dem 31. Mai um 19 Uhr

Dr. Loránd Hegyi spricht zur Ausstellung

vertretene Künstler

Gianni Dessì, Andrea Fogli, Ugo Giletta

Ausstellungsprojekt des Aragno Humanities Forums.

Seit seiner Gründung bestrebt das Aragno Humanities Forum die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen italienischen und internationalen Künstlern.

Das nomadische Ausstellungsprojekt „Evocations“ ist ein demonstratives Modell dieses Engagements, welches in der Ausstellungsserie „BRIDGING“ weitergeführt wird. Künstler aus Italien und aus den verschiedenen mitteleuropäischen Ländern werden in verschiedenen Gruppenausstellungen, welche entweder nach thematischen Orientierungen oder nach gemeinsamen ästhetischen Kriterien konzipiert wurden, präsentiert und ihr regelmäßiges Treffen unterstützt. Dadurch erfüllt das Aragno Humanities Forum seine Intention, Brücken zwischen unterschiedlichen kulturellen Kontexten, Wertsystemen, Weltanschauungen zu bauen und die gegenseitige Akzeptanz der verschieden Konzeptionen der Annäherung an die Realitäten, beziehungsweise die diverse Sensibilitäten wahrzunehmen und zu verstehen.

Gianni Dessi und Andrea Fogli leben und arbeiten in Rom, wo sie ihre akademische Ausbildung bekommen haben und ihre ästhetischen, philosophischen Studien fortsetzten. 

Im Werk des Künstlers Andrea Fogli kann man die intensive Auseinandersetzung mit den verschiedenen Traditionen des mystischen Denkens, der Metaphysik und der Problematik der geheimnisvollen Verklärung eines jeden Wesens erkennen, die von religiösen Vorstellungen beeinflusst ist. Das künstlerische Denken von Andrea Fogli zeigt auch eine gewisse Verbindung mit der manieristischen Denktradition der Akademie und vor allem mit dem Kult der mystischen Ekstase der Barockkunst. In seinen Zeichnungen und Terrakottaskulpturen scheinen die Figuren von einer unsichtbaren spirituellen Energie angetrieben zu werden, einer totalen Antriebskraft oder vielmehr einer universellen Euphorie, die alles durchdringt


 Im malerischen, grafischen und skulpturalen Werk von Gianni Dessi wird die Korrelation zwischen der intrinsischen Untersuchung verschiedener gestalterischer Elemente, die bestimmte kunsthistorische Referenzen in die Struktur des Werks einbeziehen, und den archetypischen Formationen, die metaphorische Botschaften vermitteln, realisiert. Durch diese Beziehungen werden grundlegende menschliche Orientierungen offenbart, die die großen mythologischen Erzählungen bestimmen und die modellierenden visuellen Formationen legitimieren – ausgedrückt in kompositorischen und formativen Entscheidungen. . Gianni Dessi’s Engagement für die sinnliche Vergegenständlichung der visuellen Metapher der Ganzheit macht sein Oeuvre zum paradigmatischen Phänomen der römischen Diskurskultur, wobei die Neubewertung und Aktualisierung der großen Tradition der Gedankenwelt des Manierismus und die subversive Neuinterpretation der verschiedenen kunstgeschichtlichen Gestaltungsmodelle mit der Befragung der Autonomie und Immanenz des Bildes, beziehungsweise seiner Relation zu den archetypischen Modellen verbunden sind.

Ugo Giletta arbeitet konsequent und fast ausschließlich mit dem menschlichen Gesicht, mit einem archaischen und gleichzeitig beängstigend sensuellen Urbild des Menschen. Seine Gestalten sind keine Portraits, keine Darstellung bestimmter identifizierbarer Personen. Sie sind unpersönlich und fremd, dinglich und schweigsam. Ihre enigmatische Fremdheit lässt sie nirgendwo einordnen, in keinem System klassifizieren. Sie sind in ihrer dinglichen Objektivität da, ohne Erklärung ihrer Zugehörigkeit, Abstammung, Geschichte oder ihres Wesens. Die Abwesenheit der psychischen, persönlichen Charakterzüge sowie der gewohnten Farbstrukturen ihrer Körperlichkeit entfremdet die Gestalten von jeglichen Narrativen.

(2025 Per i testi: Nino Aragno, Lóránd Hegyi)

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