Eröffnung am Donnerstag, dem 28. März 2023 um 11:00 Uhr
Stallungen der Kaiservilla in Bad Ischl
Es spricht Markus Mittringer, Autor
Öffnungszeiten Montag 25. März bis Sonntag 7. April von 11:00 – 15:00
25.3. und 26.3. Eingang über Gassnerweg
Und nach telefonischer Terminvereinbarung
+43 664 4488085
Die Expedition zum Mars scheitert einzig daran, dass die Raumfahrer wieder zurück wollen. Sentimentale Kerle sind das, Helden bloß von dieser Welt. Kein Wunder, dass die nicht vom Fleck kommen, mental und technologisch hochgerüstet für die Reise, haben sie doch die Hosen gestrichen voll beim Gedanken, ihr Ziel wäre tatsächlich das Ziel. Nicht auszudenken, sie könnten dem Vater, der Mutter, dem Sohn, der Tochter und zuallererst dem Präsidenten nicht davon berichten, wie es denn nun wirklich zugeht am Mars, wie der Minotaurus aussieht, wo Gott wie wohnt. Ihre einzige Absicht ist die Wiederkehr – körperlich wie geistig unbeschadet, mit tollen Souvenirs im Gepäck. Und dann: Anekdotensprudelnd die Heldenpension genießen, bis hin zum letzten Interview als letzter lebender Zeitzeuge, als einer der ganz Großen unter den Hiesigen am Pool aus „Wie ich den Eingang zum Labyrinth wieder gefunden habe – eine Autobiografie“ lesen. Bis der Tod aller Vorsorge zum Trotz dann doch kommt, fremd und gemein.
Dabei sind Himmel und Erde doch untrennbar miteinander verbunden, nähren einander wechselseitig, und jeder kann allerorts und jederzeit am Vollzug ihrer Liebe teilhaben. Nur zuschauen lassen die sich nicht dabei. Der Voyeur und das Geheimnis sind unvermittelbar voneinander getrennt. Ins große Boudoir kommt nur wer bereit ist mitzumachen. Die Spanner bleiben auf ewig Kosmonauten, verdammt dazu, täglich die immer gleichen Zurückgelassenen wieder zu treffen. Und dabei hat Platon schon längst vor dessen Erfindung erkannt, dass das Teleskop ein Irrtum sein würde. Anstatt die Sterne zu beobachten, war ihm klar, sollten wir deren (Bewegungs-) Gesetze durch das Denken ergründen. Noch das größte Hubble ist außer Stande auch nur eine Saumbreite unter den großen Rock zu schauen, den Vorhang zum Boudoir zu lüften, den Ursprung der Welt einigermaßen scharf abzubilden. Das Göttliche hat sich vorsorglich in Tiraden organisiert, um sich gegenüber jeder Art der Zweierbeziehung abzugrenzen. „Mein Entdecker und ich“, „Der Herrgott und sein oberster Hirte“, „Die Wahrheit und ihr exklusiver Verkünder“, derart Einfältiges schreit auf ewige Zeiten unerhört zum Himmel. Jenem Nahe zu kommen, gilt es, zuallererst am Boden zu bleiben, und das Denken in Dreifaltigkeiten üben. Das Dramadreieck ist dem Duell in jeder Hinsicht überlegen. Der Zustand dreier verschränkter Gesichter ist nicht mehr lokalisierbar, beschrieben werden kann nur noch das Gesamtsystem, das sie initiieren. Die Wechselwirkung der Personen ergibt mehr, denn die Summe aus deren Augen, Ohren und Nasen. Außerdem entdreit man sich nicht so leicht. Zeit, ein Modell zu bauen. (…)
Auszug aus dem Text Missa Solemnis, eine feierliche Messe für die armen Hubbles, Markus Mittringer
Hier geht es um eine Rückkehr in das Innere, um eine tiefe spirituelle und intellektuelle Reise, die den Horizont des Denkens erweitert und das Verständnis für das Universum vertieft. Kann Kunst heilen? Die Welt zu einem besseren Ort machen? Zenita Komad möchte mit ihrer Arbeit genau das.